Friedensgebet
O Herr mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt, dass ich verbinde, da, wo Streit ist, dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht, dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt, dass ich die Hoffnung wecke, wo Ver- zweiflung quält, dass ich ein Licht anzünde, wo die Fins- ternis regiert, dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt. Herr, lass du mich trachten: nicht dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste, nicht dass ich verstanden werde, son- dern dass ich verstehe, nicht dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer da hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, erwacht zum ewigen Le- ben. (Franz von Assisi)
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Gebet im Alter
"Herr, du weißt besser als ich, dass ich von Tag zu Tag älter werde - und eines Tages alt sein werde. Bewahre mich vor der großen Leidenschaft, die Angele- genheiten anderer ordnen zu wollen.
Lehre mich, nachdenklich, aber nicht grüblerisch, hilfreich, aber nicht diktato- risch zu sein. Bei meiner ungeheuren Ansammlung an Weisheit tut es mir leid, sie nicht weitergeben zu können, aber du verstehst, dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte.
Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie neh- men zu und die Lust, sie zu beschrei- ben, wächst von Jahr zu Jahr. Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Krankheitsschilderungen anderer mit Freunden anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen.
Ich wage auch nicht, um ein besseres Ge- dächtnis zu bitten, nur um etwas mehr Bescheidenheit und etwas weniger Be- stimmtheit, wenn mein Gedächtnis nicht mit dem der anderen übereinstimmt. Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass auch ich mich irren kann. Erhalte mich so lie- benswürdig wie möglich. Ich weiß, dass ich kein Heiliger bin, aber ein alter Gries- gram ist das Krönungswerk des Teufels. Und Herr, lehre mich, an anderen Men- schen unerwartete Talente zu entdecken, und verleihe mir die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen." (Theresa von Avila)
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Bußgebet
Herr, Gott, du bist Licht, doch wir sehen dich nicht. Du bist der Weg, doch wir gehen dich nicht. Du bist reich, doch wir bitten dich nicht. Du bist barmherzig, doch wir brauchen dich nicht. Du bist das Leben, doch wir leben ohne dich. Erbarme dich Herr
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In Berlin steht in dem Museum, das in dem alten durch den Krieg zerstörten Turm neben der Kaiser-Wilhelm-Ge- dächtniskirche eingerichtet wurde, ein Kreuz aus drei Nägeln. Es ist das Nagel- kreuz von Coventry: gebaut aus Nägeln, die damals nach der Bombardierung in der zerstörten Kirche von Coventry gefun- den wurden. Unter diesem Kreuz finden sich folgende Worte:
Vater vergib Den Hass - der Rasse von Rasse trennt - Volk vom Volk - Klasse von Klasse
Vater vergib Das habsüchtige Streben der Menschen und Völker - zu besitzen - was nicht ihr eigen ist.
Vater vergib Die Besitzgier - welche die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüs- tet.
Vater vergib Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der anderen
Vater vergib Unser mangelndes Teilnehmen an der Not der Heimatlosen und Flüchtlinge
Vater vergib Den Hochmut, der uns verleitet - auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott. Vater vergib
Dank
In einer Welt, in der viele hungrig sind, danken wir dir für das Essen. In einer Welt, in der viele einsam sind, danken wir dir für die Gemeinschaft. In einer Welt, wo viele Menschen nicht mehr wissen, wo sie daheim sind, dan- ken wir, dass wir bei dir eine Heimat haben.

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