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Gottesdienst zur Zahl "Sieben" 2013

(OASE-Team und Pfr. Paul Wassmer)

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Eingangsmusik: Über sieben Brücken musst du geh´n (Band)

Prolog: Begrüßung und Einleitung

Gnade und Friede sei mit euch allen.
 
Heute ist der 7.7. Dieses besondere Datum haben wir zum Anlass genommen, heute in diesem Gottesdienst die Zahl "Sieben" in den Mittelpunkt zu stellen. Die Zahl Sieben kommt überraschend häufig vor - nicht nur in Liedern wie gerade eben, sondern auch in der Bibel. Das hat auch seinen Grund. Denn sie steht in der jüdischen Tradition für die Vollkommenheit und Vollständigkeit. Diese jüdische Tradition hat sich in der Antike weiter verbreitet - denken Sie zum Beispiel an die Weltwunder - richtig - es sind sieben an der Zahl - und auch in den Märchen ist die Sieben immer wieder zu finden. Nicht nur beim Wolf und den sieben Geilein, auch Schneewittchen findet - hinter den sieben Bergen - ausgerechnet bei den sieben Zwergen eine neue Heimat. Lassen Sie sich also in diesem Gottesdienst überraschen, in dem diese Zahl sieben immer wieder auftaucht und in dem sie alle eingeladen sind, gemeinsam Abendmahl zu feiern.                   

Musik

Die Zahl Sieben steht in der jüdischen Tradition für Vollkommenheit und Vollständigkeit. Eine solche Vollkommenheit kann ganz unterschiedlich aussehen. Zwei Möglichkeiten möchten wir Ihnen jetzt vorstellen:

Ein befreundetes Pärchen hat mir vor Kurzem folgende Geschichte erzählt: sie waren in Bregenz und wollten dort in die Oper gehen. Vorher sollte es noch etwas zu Essen geben. Fröhlich zogen sie durch die Altstadt von Bregenz. Das erste Restaurant das sie fanden, hatte nur noch Plätze drauen, in der prallen Sonne. Das gefiel ihnen nicht. So zogen sie weiter. Beim zweiten Restaurant war die Bedienung am Eingang muffig und unfreundlich. In den nächsten beiden gab es das falsche Essen. Das fünfte Restaurant war schlielich in allem perfekt, aber leider belegt bis auf den letzten Platz. Und Zeit zu Warten hatten sie nicht. So zogen sie weiter.
  Ich wei nicht, bei wie vielen Restaurants sie an diesem Abend vorbeikamen, aber keines konnte sie überzeugen. So gingen sie am Ende hungrig in die Oper.

Das ist eine Art, sich Vollkommenheit vorzustellen. In dieser Vorstellung hat Vollkommenheit etwas mit Perfektion zu tun. Alles muss 100 prozentig stimmen, nur dann ist es richtig und gut. Aber wo im Leben gibt es so etwas schon?

Die Vorstellung von Vollkommenheit in der Bibel ist eine andere. Auch dort ist Vollkommenheit mit dem Gedanken verbunden, dass etwas über das normale Ma hinausgeht. Dazu müssen oft ganz verschiedene Dinge zusammenkommen. Vollkommenheit beschreibt in der Bibel eine Fülle, die gut tut, so dass sie Einem das schenkt, was man in diesem Augenblick gerade braucht - aber es muss nicht mehr sein - und es muss schon gar nicht 100 prozentig perfekt sein. Vielleicht ist aus diesem Grund diese Art von Vollkommenheit in der Bibel auch mit der Zahl "Sieben" verbunden.

Vielleicht wäre in der Geschichte von gerade eben das siebte Restaurant das vollkommene Restaurant gewesen? Weil der Hunger bis dahin so groß gewesen wäre, dass jedes Essen, das vor einem steht, ein gutes Essen gewesen wäre. Und wer wei, vielleicht hätten die Beiden dann auch den Blick wieder frei gehabt, um weitere schöne Dinge zu entdecken: eine ansprechende Dekoration auf dem Tisch, ein Lächeln im Gesicht des Kellners oder vieles andere mehr? Manchmal braucht es gar nicht viel, um glücklich und zufrieden sein zu können. Sieben Dinge reichen oft dafür aus, es müssen nicht acht, neun oder zehn sein.
    
So ist die Zahl sieben eine Begrenzung nach oben und nach unten. Es braucht oft mehr als eine Sache - damit etwas gut ist, aber es darf eben auch nicht zu viel sein, sonst geht das, was in diesem Moment vielleicht gerade vollkommen und perfekt ist, wieder verloren.

Musik

Sieben - diese Zahl reicht nach der jüdischen Tradition aus, um etwas zu beschreiben, das vollkommen oder vollständig ist. Dieser Spur wollen wir heute in diesem Gottesdienst folgen - mit sieben Aktionen, einem jüdischen siebenarmigen Leuchter, einer Menora, bei der jeweils bei jeder Aktion eine Kerze angezündet wird, und mit sieben Liedern, von denen wir jetzt das Erste singen:
 
Lied 1:     EG 272    Ich lobe meinen Gott        
        (Dabei wird die Menora in die Mitte getragen)

Aktion Nr. 1:     Ein gutes, ein vollkommenes Essen

Menora

Die erste Kerze wird an dem Leuchter entzündet

Essen, so wie Gott in Frankreich. An einem Tisch, drauen gedeckt, Abends, beim Sonnenuntergang, mit Weingläsern und Kerzen. Mit frischen Brot, dazu Käse und Weintrauben. Ein frischer Salat, dazu etwas Fleisch und Gemüse, als Nachtisch sües Obst. Es gibt so vieles, das einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen kann.

Ein gelungenes Essen - das hat für mich nicht nur etwas mit dem Essen zu tun, sondern auch mit den Gästen. Gemeinschaft und Fröhlichkeit machen ein gutes Essen aus. Sie sind wie ein unsichtbares Band, das alle umschliet, die am Tisch sitzen, egal ob sie gerade laut mit lachen - oder auch ganz leise sind.

Jesus war damals berühmt - man könnte auch sagen - berüchtigt für sein Essen. Er sagte selten Nein, wenn er irgendwo eingeladen wurde. Und er brachte immer jemand mit, wenn er zu Tisch sa. Arm und Reich kamen so zusammen, jung und alt, Männer und Frauen, angesehene  Leute und Menschen, die eher am Rand der Gesellschaft standen. Etwas Neues entstand damals - beim Essen

Dieses gemeinsame Essen - in ritualisierter Form - verbindet uns als Christinnen und Christen bis heute - untereinander und mit Gott. Darum laden wir Sie jetzt alle ein - Kinder und Erwachsene - evangelisch und katholisch - an dieser ungewohnten Stelle ganz am Anfang des Gottesdienstes - gemeinsam Abendmahl zu feiern. Wir feiern das Abendmahl ohne Alkohol - mit Brot und dem Saft der Trauben

Musik
 
Ich bitte Sie nun, sich zu erheben. Wenn wir gemeinsam Abendmahl feiern, erinnern wir uns an Jesus Christus:
 
Damals, in der Nacht, als Jesus verraten wurde, nahm er das Brot, dankte und brach´s / und gab´s den Jüngern und sprach: / Nehmet hin und esset / das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. / Solches tut zu meinem Gedächtnis.
 
                                    Das Brot wird vom Altar aus in die Mitte getragen
 
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl / dankte, gab ihnen den und sprach: / Nehmet hin und trinket alle daraus: / Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut / das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. / Solches tut, so oft ihr´s trinket, zu meinem Gedächtnis
 
                                   Die vier Kelche mit Wein werden vom Altar aus in die Mitte gertragen 
Gebet:
 
        Barmherziger Gott
        Du lädst uns ein, an deinen Tisch
        um uns nah zu sein.
        Und indem Du zu uns kommst,
        stiftest Du Gemeinschaft auch unter uns.
       
        Dich Gott bitten wir:
        Befreie uns von dem Druck
        dass in unseren Beziehungen und in unserem Leben
        alles immer hundertprozentig perfekt sein muss.
        Öffne du uns die Augen,
        für das, was schön ist in dieser Welt
        und für die Fülle, die wir erleben
        Augenblicke, in denen mehreres zusammenkommt,
        und ein Moment anfängt, vollkommen zu werden.
        Bewahre uns vor der Gier,
        selbst dann noch immer mehr zu fordern,
        nur weil wir uns mit einer Welt vergleichen,
        die es so nur im Fernsehen gibt, aber nicht im Leben.
        Lass uns statt dessen in der Schönheit und der Fülle,
        in der Gemeinschaft und Freude, die wir real erleben,
         Glück und Zufriedenheit, Hoffnung und Kraft finden.
        Darum bitten wir dich:
        Vater, Sohn und Heiliger Geist            Amen

(In der Mitte - um den Tisch mit Brot und Wein - bildet sich ein Kreis)

Lasst uns als Zeichen der Gemeinschaft nach rechts und links sehen und einander den Friedensgru zusprechen.
 
Wir folgen der Spur Jesu - wir teilen Brot und den Saft der Trauben. Wir essen miteinander - wir vergeben einander - und sind darin verbunden mit Gott und unter uns. Sie alle sind herzlich zum Abendmahl eingeladen. Wer nicht am Abendmahl teilnehmen möchte, gebe dies mit einem kurzen Zeichen zu erkennen, wenn wir mit Brot und dem Saft der Trauben zu ihnen kommen.

Austeilung des Abendmahls

Lied 2:     Wir singen miteinander das zweite Lied: Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht (Band)

Aus der Gemeinschaft, in der wir leben, treten wir immer wieder zurück und treffen dabei uns selbst. Doch wer sind wir?

Aktion Nr. 2:    Ein gutes, ein ausgeglichenes Ich  


Menora

Die zweite Kerze wird an dem Leuchter entzündet

Wir leben heute in einer Welt der Selbstoptimierung. Doch in welche Richtung wollen wir uns selbst weiter entwickeln? Und woran sollen wir uns orientieren?

Sieben Dinge, die wir besser lassen sollten. Im Mittelalter waren diese sieben Dinge als die sieben Todsünden bekannt:

Stolz
                  Ich sehe nur noch mich selbst und meine Leistung,
                  ich werde blind für alles um mich herum.
Geiz
                  Ich mache mich eng und behalte alles für mich.
                  Ich kann und will mich von nichts trennen.
Wollust
                  Die Sexualität hat die Oberherrschaft über mein Leben übernommen.
                  Ich lebe nicht, sondern werde von meinen Begierden gelebt.
Neid    
                 Ich sehe immer auf die anderen und vergleiche mich mit ihnen.
                 Das, was sie haben, will ich auch haben,
                 selbst dann, wenn ich es gar nicht brauche.

Völlerei
                 Ich kann nicht genug bekommen.
                 Ich finde die Grenze zum Aufhören nicht und will immer noch mehr.
Zorn
                 Wenn ich zornig bin, verliere ich die Kontrolle über mein Verhalten.
                 Ich bin wie ein ausbrechender Vulkan.
Trägheit
                Ich rühre mich keinen Zentimeter weg von meinem Sofa,
                auer wenn ich muss. Nichts kann mich begeistern, nichts bewegen.

Sieben Dinge, die uns gut tun, wenn wir sie in uns tragen und die uns helfen, das Leben zu finden. Im Mittelalter waren sie als die sieben Tugenden bekannt:

Glaube
                Ich vertraue darauf, dass meine Welt größer ist als ich selbst
                und dass da jemand ist, ein Du, ein Gegenüber, der mit
                mir unterwegs ist durch Raum und Zeit.   
Hoffnung
                Ich sehe nicht nur die Steine auf dem Boden,
                sondern auch das Licht am Horizont.
Liebe
                Die Liebe ist langmütig und freundlich. Sie macht sich nicht
                auf Kosten anderer lustig, sie bläht sich nicht auf. Die Liebe
                ist nicht egoistisch. Sie resigniert nicht. Sie trägt nichts nach.
                Sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich
                aber an der Wahrheit.
Klugheit
                Ich denke nach, bevor ich etwas sage oder tue.
                Ich wäge ab. Manches lasse ich bleiben.
                Anderes tue ich ganz bewusst.
Gerechtigkeit
                Gerechtigkeit ist der Schlüssel für Frieden.
                Dort, wo wir es schaffen, nicht nur an uns selbst zu denken,
                sondern auch die Bedürfnisse und Interessen der anderen
                im Blick zu behalten, kann Frieden wachsen.
Tapferkeit    
                Ich überwinde meine Ängste.
                Ich wage mich in Konflikte hinein, wenn es die Sache wert ist.
Mäigung
                Ich finde meine Grenzen und wei, wann es Zeit ist, aufzuhören.

3. Lied:     Wir singen das dritte Lied:    667, 1-4    Selig seid ihr
    
Aktion Nr. 3:     Eine gute Beziehung

Vom Ich kommen wir zum Du. Doch wie sieht eine Beziehung aus, die etwas von der Vollkommenheit in sich trägt?

Menora

Die dritte Kerze wird angezündet

Ich möchte, wenn ich verliebt bin, am liebsten vor lauter Glück jeden Tag im siebten Himmel schweben. Ich will voll Sehnsucht sein und voll Erfüllung, so dass ich den Boden unter meinen Füßen nicht mehr spüren kann. Ich will ganz eins sein mit dem anderen. Und ganz ich selbst.

Träume von Verschmelzung und Glück kennen wir alle. Aber auch das Scheitern solcher Träume, das Auflaufen und Zerbrechen an den Klippen der Realität. Beziehungen sind nicht immer nur harmonisch. Oft sind aber nicht die Konflikte, die entstehen das Problem, sondern unsere Unfähigkeit, diese Konflikte zu lösen und einander zu vergeben. Dabei schenkt jede Versöhnung, die gelingt, einer Beziehung Kraft, Tiefe und Liebe.  

Vielleicht spielt darum in der Bibel auch die Vergebung eine so große Rolle. Denn Vergebung lässt die Liebe fester und tiefer werden. Vergebung lässt auch Streit zu - aber sie fördert die Versöhnung.

Doch wie oft soll ich einem anderen Vergeben? "Reicht sieben mal?", fragt Petrus in der Bibel. "Nein!", sagt Jesus. "Nicht sieben mal, sondern siebzig mal sieben mal!" Denn Vergebung kann es nie genug geben.

Kann mir jemand sagen: Wie viel ist denn 70 mal 7?
 
                    490
 
Und kann mir jemand sagen, über die kleine Rechenaufgabe hinaus, ob jemand so weit zählen kann, beim Vergeben?    ....
             
Ich glaube, genau darum ging es Jesus. Nur wenn man mit dem Zählen aufhört, vergibt man ganz. Und Vergebung kann es nie genug geben.
 
Lied 4:    Wir singen das vierte Lied: 666, 1-3  Wie ein Fest nach langer Trauer

Aktion Nr. 4:     Ein gutes Gebet

Vom Vergeben kommen wir zum Beten. Was macht ein gutes Gebet aus? 

Menora

Die vierte Kerze wird angezündet 

Wie soll ich beten? Und wie bleibe ich in Kontakt mit Gott, vom dem alles Leben herkommt?

Ich bete so, wie es mir gerade in den Kopf kommt. Beten, das heißt für mich: ich kann Gott alles sagen.

Beten, das heißt für mich, auch still werden vor Gott. Nicht immer nur selbst reden, sondern auch hören.

Manchmal kann ich nicht beten. Mir fehlen die Worte. Mit fehlt der Anfang.

Als Jesus damals von seinen Jüngern gefragt wurde, was und wie sie beten sollten, hat er sie mit hineingenommen in das Vertrauen, das auch ihn selbst erfüllt hat und das ihn mit Gott verband. Und er gab ihnen Worte mit auf den Weg, die sie benutzen konnten, wenn ihnen selbst keine passenden Worte einfielen.  Diese Worte kennen wir bis heute. Es ist das Vater unser. Und dieses Vater unser -  und das verbindet es mit dem Thema des Gottesdienstes - hat sieben Bitten.
 
                    Musik

Lasst uns beten mit den Worten Jesu:
 
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Aktion Nr. 5:     Eine gute Arbeit

Ora et labora, Beten und Arbeiten, das ist ein Leitspruch  der Mönche. Doch wie soll eine gute Arbeit aussehen?

Menora

Die fünfte Kerze wird angezündet

Eine gute Arbeit ist für mich drauen, an der frischen Luft. Ich  muss die Erde in meinen Händen spüren können und die Jahreszeiten um mich herum fühlen. Und wenn ich dann sehe, wie etwas wächst und gedeiht und ich es dann später ernten kann oder mich an seiner Schönheit freuen, dann wei ich, dass ich genau das Richtige mache.

Damit eine Arbeit für mich gut ist, braucht sie für mich andere Menschen. Ich liebe Gespräche, den Kontakt. Ohne andere Menschen um mich herum würde ich bei der Arbeit eingehen, wie eine Primel ohne Wasser.

Damit für mich eine Arbeit gut ist, braucht es eine Herausforderung. Wenn ich immer das Gleiche machen muss, werde ich wahnsinnig. Es braucht für mich Abwechslung. Ich will gefordert sein, dann fühle ich mich wohl.

Eine Aufgabe im Leben zu haben, gehört zum Menschsein dazu. Es gibt viele verschiedene Vorstellungen, was eine gute Arbeit ausmacht. Doch manchmal frisst die Arbeit uns auch auf und verschluckt uns Menschen mit Haut und Haaren.

Musik

Auch in der Bibel spielt Arbeit eine wichtige Rolle. Ganz am Anfang der Bibel geht alles damit los, dass Gott gleichsam in die Hände spuckt und in einer wahren Herkules-Aufgabe die Welt erschafft. Er hatte damals richtig viel zu tun. Und doch hat er alles - sie wissen es - oder ahnen es bereits - in sieben Tagen geschafft. So erzählt es die Bibel. Sechs Tage waren voller Arbeit - alles war getan - und doch war noch nicht alles fertig. Denn es fehlte noch die Ruhe des siebten Tages. Und erst durch diese Ruhe des siebten Tages wurde die Schöpfung vollendet. Darum gehören für Gott zu jeder Arbeit auch die Pausen und die Ruhe mit dazu. Damit es Arbeit ist - und keine Sklaverei.

Auch wir machen darum an dieser Stelle, vor dem nächsten Lied, eine Pause

                                - Kurze Stille -
        
Lied 5:     Wir singen das fünfte Lied: EG 628, 1-3    
                Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe.

Aktion Nr. 6:     Ein ausgefülltes Leben
     
Was brauchen wir Menschen, über eine Aufgabe, eine Arbeit hinaus, für ein ausgefülltes Leben?

Menora

Die sechste Kerze wird angezündet.

Sieben Dinge, für ein ausgefülltes Leben:
 
Andere Menschen, Gott
         
    Jedes Leben sucht nicht nur das Ich, sondern auch das Du.
 
Arbeit, eine Aufgabe
 
     Solange wir leben, tun wir etwas.
     Und erst, wenn wir nichts mehr tun, hören wir auf, zu leben.
 
Einen Sinn
 
    Jesus sagt: Liebe Gott, die Quelle der Liebe,
    liebe deinen Nächsten, die Menschen, die dich umgeben,
    und liebe und achte dich selbst, dann tust du das,
    was Gott von dir will.
 
Bewegung
 
    Wenn ich drauen an der frischen Luft
    unter dem blauen Himmel laufe, dann  komme ich zu mir.
 
Musik, Geschichten und Erzählungen
 
    Wie oft ertappe ich mich dabei, dass ich laut
    oder auch nur in Gedanken, eine Melodie summe?
    Wie oft bin ich in einem Buch versunken, in einem Film
    oder höre gebannt einer Geschichte zu, die mir erzählt wird?
 
Freude, Feiern, Lust
 
    Das Leben genießen, sich am Leben freuen in seiner
    ganzen Fülle, feiern, tanzen, lachen.
 
Pflanzen und Tiere,
Sonne Mond und Sterne
 
    Wie viele Wunder können wir in unserer Welt entdecken?
    Kein Leben reicht aus, sie alle kennen zu lernen.
    Und jeder Tag schenkt neue Überraschungen.

Lied 6:     Wir singen das sechste Lied: EG 510, 1-5  Freuet euch der schönen Erde

Aktion Nr. 7:     Stille
 
Doch was wäre, wenn alles perfekt wäre - nur wir selbst kämen darin nicht vor?
 
Darum nun, als siebte Station auf unserem Weg, eine Zeit der Stille. Stille tut uns Menschen  gut - sie schenkt uns Ruhe und lässt uns Raum, uns selbst zu finden.
 
Ich bitte sie darum nun, sich zu erheben. Lasst uns miteinander still sein - und im Schweigen das vor Gott bringen, was uns bewegt.

                                         - Stille -

        Gott
        Sieben, das ist ganz schön viel
        Sieben, das reicht oft aus,
        damit etwas richtig gut wird,
        vollständig und vollkommen.
 
        Begleite du uns auf unserem Weg
        zu unserer eigenen Vollständigkeit und Vollkommenheit.
        Bewahre uns vor falschen Perfektionswünschen,
        die uns nur am Leben hindern.
        Öffne uns füreinander und für eine Vollkommenheit,
        die auch andere mit einschliet
        und in der wir selbst mit vorkommen.
 
        Schenke uns und dieser Welt
        deinen Geist,
        den Geist des Friedens und der Versöhnung,
        der Klarheit und der Wahrheit,
        des Mutes und der Kraft.
 
        Bewahre uns, behüte uns.
        Miteinander und füreinander.
        Jetzt und in Ewigkeit.
                                           Amen.

Menora
Die siebte und letzte Kerze in der Mitte wird angezündet. 

Lied 7:     Wir singen das siebte Lied:
                EG 581, 1-3    Segne uns o Herr
 
Bevor sie jetzt gleich ihre sieben Sachen packen und sich auf den Heimweg machen, sind sie alle herzlich eingeladen noch ein wenig dazubleiben. Im hinteren Teil des Gottesdienstraumes erwartet sie Kaffee und Kuchen, Tee und etwas zu knabbern. Wir freuen uns, wenn sie die Gelegenheit nutzen,  miteinander und mit uns ins Gespräch zu kommen.

An den Tischen dort hinten finden sie dann auch 7 Körbe mit Bibelversen, in denen alle die Zahl sieben vorkommt. Diese Bibelverse sind zum Mitnehmen gedacht - als Erinnerung an diesen Gottesdienst.
 
Segen

Empfangt den Segen Gottes:

Der Herr segne euch und behüte euch.
        Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch
        und sei euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden.

Gemeinde: Amen, Amen, Amen.
    
Musik zum Ausklang: Über sieben Brücken musst du geh´n (Band)