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Gottesdienst der Konfirmandinnen und Konfirmanden (2013/2014)

"Engel"

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Musik zum Eingang

Lied: Morgenlicht leuchtet (Gitarre, Klavier, Geigen,...)

Begrüßung

Gnade und Friede sei mit euch, von Gott unserem Herrn.

Herzlich willkommen zu diesem Gottesdienst, der von den Konfirmandinnen und Konfirmanden gestaltet wird. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden bringen sich, ihren Glauben, ihre Zweifel, das was sie erleben und wie sie die Welt erleben, heute in diesem Gottesdienst vor Gott - und sie laden uns ein - mit ihnen zusammen diesen Gottesdienst zu feiern, im Singen, im Beten und im Hören auf Gottes Wort. Dabei geht es in diesem Gottesdienst um das Thema: "Engel".

Psalm 91

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, und Obhut gefunden hat bei dem, der alle Macht in seinen Händen hält, der kann Aufatmen und voller Hoffnung sein, denn er ist Geborgen im Herzen Gottes.

Und auch wenn Sorgen dich jagen, und Konkurrenten dir das Leben schwer machen, wenn Lügen über dich verbreitet werden und dir der Boden unter den Füßen weggezogen wird, breitet er seine Flügel über dich aus und seine Wahrheit umgibt dich wie eine schützende Schicht, so dass die Lügen dich nicht zerbrechen können.

Und wenn die Angst kommt, mitten in der Nacht, wenn du dich Abends schon fürchtest vor dem nächsten Tag, lässt Gott dich trotzdem nicht allein sondern richtet dich auf und schenkt dir neuen Mut.

Denn Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten, auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf Händen tragen, damit du nicht über die Steine des Lebens stolperst und fällst. Denn Gott hängt an dir, mit seiner ganzen Liebe.

Darum gibt er dir Rückhalt und Kraft. Er hilft dir zu einem Leben, das nicht der Angst gehört, sondern das erfüllt ist, von Hoffnung und Vertrauen. Amen.

Lesung

Wir hören  als Lesung aus der Bibel aus dem ersten Buch der Könige, Kapitel 19, die Verse 3 bis 8. Es ist die Geschichte des Engels, der zu dem Propheten Elia kommt. Die Bibel erzählt:

Elia aber hatte Angst und er floh, um sein Leben zu retten. In Beescheba an der Südgrenze von Juda lie er seinen Diener zurück und wanderte allein weiter, einen Tag lang nach Süden in die Steppe hinein. Dann setzte er sich unter einen Wacholderstrauch. Er war müde und erschöpft und wünschte sich zu sterben. Er sprach: "Es reicht Herr, ich kann nicht mehr. Nimm du meine Seele, denn ich bin nicht besser als meine Vorfahren." Dann legte er sich unter den Wacholderstrauch und schlief ein. Aber ein Engel kam, berührte ihn und sprach zu ihm: "Steh auf und iss!" Und Elia sah sich um und entdeckte hinter seinem Kopf ein frisch geröstetes Fladenbrot und einen Krug mit Wasser. Und er a und trank davon. Danach legte er sich wieder schlafen. Aber der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal. Wieder berührte er ihn und sprach: "Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir." Und Elia stand auf, a und trank und machte sich auf den Weg.

Gott, dein Wort ist meines Fues Leuchte und ein Licht auf meinem Weg. Halleluja.

Gemeinde: Halleluja, Halleluja.

Lied: Ich lobe meinen Gott von ganzen Herzen (Orgel, EG 272))

Eröffnung (Lesepult): Liebe Gemeinde

Liebe Gemeinde; Damals, in der Geschichte aus der Bibel, hat Gott einen Boten, einen Engel, zu Elia geschickt. Was wäre? Was wäre, wenn Gott heute einen seiner Boten, einen seiner Engel, auf die Erde schicken würde? Was würden seine Engel sehen? Wen würden sie treffen? Und wie würden die Menschen auf seine Boten, auf die Engel, reagieren?

Was wäre, wenn?

Zwischenmusik I: Gitarre

1. Begegnung: Die eingebildete Jugendliche

Ein Mädchen kommt mit vielen Einkaufstaschen und chic gekleidet den Weg entlang. Sie trifft auf einen Engel, der aber nicht wie ein Engel aussieht. Der Engel verhält sich auffällig, denn er sieht sie sich ganz genau an. Auch das Mädchen sieht zurück.

Jugendliche: Was hast du denn da an? So kann man doch nicht ´rumlaufen!

     Engel: Hallo, wie geht´s dir?

Jugendliche: Ich rede nicht mit Leuten, die keine Markenklamotten tragen. Das geht ja gar nicht, so wie du aussiehst.

     Engel: Ich will doch nur mit dir reden. Warum beleidigst du mich?

Jugendliche: Was willst du von mir? Ich kenne dich doch nicht einmal?

     Engel: Du könntest trotzdem freundlicher sein.

Jugendliche: Bist du irgend so ein Möchtegern-Therapeut, oder was?

     Engel: Nein, ich bin ein Engel!

Jugendliche: Na klar. Sicher. Aber Engel gibt es gar nicht. Auch steh´ ich nicht so auf Religion.

     Engel: Es ist mir egal, ob du mir glaubst. Ich selber wei ja, wer ich bin.

Jugendliche: Boa. Was willst du überhaupt von mir?

     Engel: Mit dir reden

Jugendliche: Und über was?

     Engel: Ich hätte da mal eine Frage: Warum sind dir Markenklamotten so wichtig?

Jugendliche: Das ist halt mein Leben. Ich liebe Schoppen.

     Engel: Und was anderes ist dir nicht wichtig?

Jugendliche: Ja. Nee. Eigentlich .... ich weiß nicht.

Engel: Also ich beurteile Menschen nie nach ihrem Äuerem. Ich finde es viel spannender zu sehen, wie die Menschen innen aussehen. Also, ob jemand innerlich schön ist.

Jugendliche: Aber wie soll ich das denn sehen?

 Engel: Das kann man lernen. Vielleicht gibt es dazu ja auch uns Engel. Damit die Menschen lernen, die Welt nicht nur nach dem ersten äueren Eindruck zu beurteilen, sondern tiefer zu sehen.

Jugendliche: Du bringst mich ziemlich durcheinander.

     Engel: Das macht nichts. Vielleicht ist da ja gut so.

Jugendliche: Ich mag das aber nicht. Ich gehe jetzt.

     Engel: Mach´s gut. Aber denk´ mal drüber nach

Musik, Engel geht in die eine Richtung, das Mädchen mit den Schopping-Tüten in die andere. Sie setzt sich dort an einen Tisch mit einem Stuhl und greift zu einem Telephon. Es klingelt. Auf der anderen Seite geht ein anderes Mädchen an ihr Handy. Sie telephonieren:

Jugendliche: Ey, Chantal, Heute ist mir etwas voll Krasses passiert.

     Freundin: Ja why? Was war?

Jugendliche: Ich war gerade auf dem Nachhauseweg vom Schoppen und da kam so eine komische Gestalt. Die fragte mich nach meinem Leben aus.

     Freundin: Oh. Und was hast du gemacht?

Jugendliche: Ich war so voll cool, und so. Aber dann hat sie gesagt, sie sei ein Engel. Und ich wei nicht, warum, aber irgendwie hab´ ich ihr das in dem Moment sogar geglaubt. Das war voll komisch.

     Freundin: Und was war dann?

Jugendliche: Sie hat so ein paar schlaue Sachen gesagt.

     Freundin: A wa. Lass dich doch nicht von so einer Tussi durcheinanderbringen. Wer wei schon, wo die herkommt.

Jugendliche: Du hast ja Recht.

     Freundin: Was meinst du? Geh´n wir noch mal in die Stadt. ich hab so ein übel geiles Kleid gesehen, das muss ich unbedingt haben.

Jugendliche: Ja klar. Ich komme mit.

     Freundin: Dann bis gleich. Tschüss.

Beide legen auf. Gitarrenmusik.

Lesepult: Was wäre wenn? Und was würde der Engel antworten, wenn er von Gott gefragt würde:

Vibraphon: Gottes Stimme aus dem Hintergrund, der Engel steht in der Mitte und antwortet.

Gott:  Und? Was machen die Menschen?

Engel: Sie sehen nur auf das Äuere und verpassen darüber ihr Leben. Sie leben an den wichtigen Dingen vorbei. Dabei könnten sie so schön sein. Nicht nur nach auen, sondern auch innen.

Zwischenmusik II

2. Begegnung: Der traurige Jugendliche

Ein Junge sitzt niedergeschlagen an einem Tisch. Ein Engel kommt dazu:

Engel: Hallo

Jugendlicher: Wer bist denn du? Und wo kommst du her?

Engel: Ich bin ein Engel.

Jugendlicher: Oh.

Engel: Warum bist du denn so traurig.

Jugendlicher: Mein Hund "Fluffy" ist gestorben.

Engel: Was ist denn passiert? War er krank.

Jugendlicher: Nein. Er lief über die Straße. Da kam ein LKW.

Engel: Wie alt war denn dein Hund.

Jugendlicher: Drei Jahre.

Engel: Das ist wirklich traurig.

Jugendlicher: Ja. Und ich wei jetzt gar nicht, was ich tun soll. Es tut so weh. Ich fühle mich so allein.

Engel: Niemand ist allein.

Jugendlicher: Doch, ich bin allein.

Engel: Aber ich bin doch da.

Jugendlicher: Trotzdem bin ich allein.

Engel: Sei nicht traurig. Alles Leben kommt von Gott. Und auch am Ende des Lebens ist alles Leben bei Gott geborgen. Auch bin ich mir sicher, dass auch für dich das Leben weitergeht und neue und spannende Dinge bereit hält.

Jugendlicher: Ich glaube das nicht.

Engel: Das ist manchmal auch schwer zu glauben. Aber gib trotzdem nicht auf. Wer wei, was noch geschieht?

Gitarrenmusik; Engel geht ab. Der Junge steht auf. Stimme aus dem Hintergrund.

Lesepult: Drei Tage später

Gitarrenmusik, der Junge kommt wieder und setzt sich an den Tisch. Er schreibt einen Brief. Aus dem Hintergrund kommt eine Stimme:

Hey Peter. Ich muss dir unbedingt schreiben. Du wirst es nicht erraten, was passiert ist. Meine Eltern haben mir einen neuen Hund geschenkt. Als ich von der Schule heimkam, sa er in meinem Zimmer. Zuerst mochte ich ihn nicht. Aber dann hat er mich angesehen, genauso wie Fluffy. Wir haben miteinander gespielt. Und plötzlich war alles gut. Obwohl eigentlich noch immer nichts gut war. Fluffy fehlt mir einfach. Und doch sehe ich jetzt wieder Licht.

Gitarrenmusik. Der Junge faltet den Brief zusammen, steckt ihn in einen Umschlag, schreibt eine Adresse darauf und klebt eine Briefmarke darauf. Dann geht er weg.

Vibraphon: Gottes Stimme aus dem Hintergrund, der Engel steht in der Mitte und antwortet.

Gott: Und? Was machen die Menschen?

Engel: Sie sind traurig und allein. Sie brauchen jemand, der bei ihnen ist. Aber sie haben die Kraft, andere zu lieben, auch über den Tod hinaus. Das macht sie zu etwas ganz Besonderem.

Lied: Du bist da, wo Menschen leben

3. Begegnung: Der abhängige Jugendliche

Tisch, aufgebaut: Computermonitor und Tastatur. Ein Jugendlicher sitzt davor und tippt. Ein Engel kommt vorbei und tippt dem Jugendlichen auf die Schulter:

Jugendlicher: Hey, stör mich nicht.

Engel: Hallo, wie geht es dir im Moment?

Jugendlicher: Stör mich nicht, hab ich gesagt.

Engel: Ich versuche doch nur mit dir zu reden.

Jugendlicher: Ich habe keine Lust zum Reden. Ich muss hier spielen. Auerdem hört mir sowieso niemand zu.

Engel: Ich höre dir zu.

Jugendlicher: Aber ich will jetzt nicht.

Engel: Wann würde es denn passen? In einer halben Stunde? Oder einer Stunde? Wann bist du hier denn fertig?

Jugendlicher: Ich bin hier nie fertig. Das ist ein Online-Spiel. Da kann man Tag und Nacht spielen.

Engel: Das ist ja wie Sklavenarbeit. Keine Pause. Keine Gnade. Rund um die Uhr.

Jugendlicher: Besser als der Rest.

Engel: Warum? Wovor hast du Angst? Wovor rennst du weg?

Jugendlicher: Meine Mutter geht mir nur noch auf die Nerven. Und in der Schule geht im Moment auch alles den Bach runter.

Engel: Und spielen hilft?

Jugendlicher: Es lenkt zumindest ab. Wenn ich spiele, bin ich groß. Dann habe ich mein Leben im Griff.

Engel: Aber du bist gerade dabei, dein Leben zu verlieren. Du verlierst deine Freunde. Du verlierst deine Zukunft. Du verlierst deine Familie. Du bist nicht groß, du wirst gerade immer kleiner.

Jugendlicher: Ist mir doch egal.

Engel: Soll ich dir helfen?

Jugendlicher: Mir kann niemand helfen. Ich brauche keine Hilfe.

Engel: Ich könnte mit deiner Mutter reden.

Jugendlicher: Mach doch, was du willst.

Der Engel geht weg. Gitarrenmusik.

Lesepult: Am nächsten Tag bekommt die Mutter einen Anruf von der Schule:

Andere Ecke, dort ist ein Tisch ein Telephon. Das Telephon klingelt. Die Frau hebt ab.

Mutter: Hallo, hier Frau Meier.

Lehrer: Hallo, hier spricht Gebhart. Ich bin der Klassenlehrer von ihrem Sohn.

Mutter: Was ist denn?

Lehrer: Ich glaube, wir müssen miteinander reden. Ihr Sohn zieht sich in der Schule immer mehr zurück. Seine Leistungen fallen. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht.

Mutter: Dann geht es nicht nur mir so?

Lehrer: Was meinen sie damit?

Mutter. Er ist seit Monaten schon komisch. Tag und Nacht sitzt er in seinem Zimmer hinter dem Computer.

Lehrer: Vielleicht ist ja das genau das Problem? Ich glaube, wir sollten uns treffen.

Mutter: Wann hätten sie denn Zeit?

Lehrer: Kommen sie doch morgen Nachmittag in die Schule. Ab 15.00 Uhr bin ich für sie da.

Mutter: Danke. Ich werde da sein. Auf Wiederhören

Musik: Gitarre

Lesepult: Es war ein langer Weg. Es ging auch nicht ohne Therapie. Sechs Wochen war er weg. Ohne Handy. Ohne Computer. Mit anderen Jugendlichen. Sie waren viel drauen. Da war Sonne. Da waren Menschen. Als er zurückkam, war er wie verwandelt. Ein neuer Mensch. Doch immer, wenn er einen Computer sieht, spürt er den Drang, sich wieder davor zu setzen.

Vibraphon: Gottes Stimme aus dem Hintergrund, der Engel steht in der Mitte und antwortet.

Gott: Und? Was machen die Menschen?

Engel: Sie verlieren sich und ihr Leben in Abhängigkeiten. Sie sind gefangen, nicht frei. Und oft wissen sie selbst nicht mehr, wie sie herauskommen. Sie brauchen Hilfe. Und doch haben sie Ehrgeiz und Kraft. Sie können sich einer Sache ganz hingeben, auch wenn es manchmal die falsche Sache ist.

Zwischenmusik: Band: Lied zur Computerspielsucht

4. Begegnung: Der engagierte Jugendliche

Ein Jugendlicher läuft mit einem Protest-Schild durch die Kirche: Nein zu Rassismus. Ein Engel kommt vorbei.

Engel: Was machst du denn da?

Jugendlicher: Ich protestiere.

Engel: Gegen was?

Jugendlicher: Das kann man doch lesen. Gegen Rassismus.

Engel: Find ich toll, dass du was machst.

Jugendlicher: Schön. Aber manchmal denke ich, es ist so sinnlos.

Engel: Warum?

Jugendlicher: Weil sich eh´ nichts ändert.

Engel: Ja, manchmal kann man schon den Glauben und die Hoffnung an die Menschen verlieren.

Jugendlicher: Genau. Alle wollen sie ihre Vorurteile behalten. Wie es den anderen geht, ist ihnen egal.

Engel: Und doch gibt es auch viel Schönes in der Welt.

Jugendlicher: Meinst du?

Engel: Ja. Da ist die Sonne und das Licht. Es ist toll, wie die Sonnenstrahlen die Haut berühren und sie wärmen. Und dann, denk´an die vielen Tiere. Und an die Menschen. Auch Menschen sind toll.

Jugendlicher: Ich wei nicht.

Engel: Doch. Ich wei es. Menschen sind toll. Oder sie können toll sein. Wenn sie anfangen, ihr Leben nach und nach zu verändern. Wenn sie anfangen zu lieben. Über alle Grenzen hinweg.

Jugendlicher: Und du glaubst, das können wir Menschen?

Engel: Ja, das glaube ich.

Jugendlicher: Dein Wort in Gottes Ohr. Aber danke. Irgendwie hat es gut getan mit dir zu reden. Aber jetzt muss ich weiter. Mach´s gut.

Engel: Du auch. Und gib das Hoffen nicht auf.

Musik

Vibraphon: Gottes Stimme aus dem Hintergrund, der Engel steht in der Mitte und antwortet.

Gott: Und? Was machen die Menschen?

Engel: Sie zweifeln manchmal und sind in Gefahr, vom Weg abzukommen. Sie geben gerne auf. Sie brauchen jemand, der an sie glaubt. Aber sie haben auch die Kraft, sich selbstlos für andere einzusetzen.

Gitarrenmusik

5. Begegnung: Der Schutzengel

Lesepult: Hoch oben am Himmel fliegt ein Flugzeug. Die Tür öffnet sich. Ein Fallschirmspringer springt aus dem Flugzeug. Er fällt. Doch als er die Reileine zieht, öffnet sich der Fallschirm nicht. Ungebremst fällt er zu Boden.

Geigenmusik Große Leiter; Eine Person wird von oben heruntergelassen und landet auf dem Boden

Vibraphon

Auf dem Boden liegt eine Person, ein Engel kommt dazu. Die Person auf dem Boden setzt sich auf, bleibt aber sitzen. Der Engel beugt sich zu ihr herunter.

Fallschirmspringer: Was ist passiert?

Engel: Du bist aus dem Flugzeug gesprungen und der Fallschirm hat sich nicht geöffnet.

Fallschirmspringer: Aber ich habe den Fallschirm doch kontrolliert!

Engel: Trotzdem muss sich irgendwo noch ein Fehler eingeschlichen haben.

Fallschirmspringer: Vielleicht war ich in Gedanken schon beim Springen? Ich habe mich schon so auf den Sprung gefreut. Wenn ich mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug springe, dann fühle ich mich so lebendig.

Engel: Und jetzt bist du halb tot. Manchmal braucht es nicht viel. Ein Augenblick kann zwischen Leben und Tod entscheiden.

Fallschirmspringer: Werde ich sterben?

Engel: Wer weiß? Manchmal können Menschen auch Sprünge aus großer Höhe überleben. Im zweiten Weltkrieg sprang ein Pilot in 5 Kilometer Höhe ohne Fallschirm aus einer brennenden Maschine. Er überlebte. Und es gibt eine Stewardess, deren Flugzeug in 10 Kilometer Höhe von einer Bombe zerrissen wurde. Ohne Fallschirm stürzt sie auf den Boden. Keiner hat geglaubt, dass mitten unter den Trümmern noch jemand leben könnte. Doch sie überlebte. Sie hie Vesna Vulovic.

Fallschirmspringer: Ich will es auch schaffen.

Engel: Dann kämpfe um dein Leben. Gib nicht auf.

Vibraphon

Lesepult:

Der Fallschirmspringer lag über 24 Stunden im Koma. Er kämpfte um sein Leben. Und er gewann. Nach mehreren Monaten wurde er aus der Klinik entlassen. Er konnte sich nicht mehr an den Fallschirmabsprung erinnern. Doch ein Name hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt: Vesna Vulovic. Er wusste nicht, woher er den Namen kannte. Also suchte er es im Internet. Dort fand er folgenden Zeitungsbericht:

Stimme aus dem Off:

22 jährige Flugbegleiterin überlebte Sturz aus 10 Kilometer Höhe. Am 26. Januar 1972 stürzte Flug JU 367 der jugoslawischen Fluglinie JAT - Yugoslav Airlines auf dem Weg von Stockholm über Kopenhagen nach Belgrad nahe dem tschechoslowakischen Dorf Kamnitz ab. Alle 22 Passagiere und 5 der 6 Besatzungsmitglieder starben, einzig die Flugbegleiterin Vesna Vulovic überlebte den Absturz aus 10.500 Metern Höhe.

Musik

Fallschirmspringer: Jetzt bin ich mir sicher, dass es keine Einbildung war, sondern dass ich wirklich einen Schutzengel getroffen habe.

Musik

Vibraphon: Gottes Stimme aus dem Hintergrund, der Engel steht in der Mitte und antwortet.

Gott: Und? Was machen die Menschen?

Sie riskieren ihr Leben nur zum Spaß. Aber sie hängen trotzdem an ihrem Leben. Und wenn es darauf ankommt, können sie auch um ihr Leben kämpfen. Dabei entwickeln sie eine Stärke und eine Kraft, die kaum zu glauben ist.

Musik: Du bist da, wo Menschen leben.

Glaubensbekenntnis

Wir glauben an Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat. Er ist die Quelle und der Ursprung von allem, was ist. Wir glauben, dass Gott alles Leben behütet und bewahrt und dass er uns Menschen hilft. Er tut dies nicht alleine, sondern sendet seine Engel zu uns, um uns zu beschützen und zu bewahren.

Wir glauben an Jesus Christus, in dem etwas von Gott selber sichtbar wurde unter uns Menschen. Wir glauben, dass Gott Jesus als seinen Boten zu uns geschickt hat, um uns den richtigen Weg zu zeigen und uns von Gottes Liebe zu erzählen.

Wir glauben an den Heiligen Geist der die Botschaft Gottes auf seine Weise unter uns Menschen lebendig hält, der uns im Namen Gottes zusammenführt, so dass wir nicht alleine sind, der uns Menschen zu Boten Gottes macht, dort, wo einer für den anderen da ist, wo wir hoffen und vertrauen und an der Wahrheit festhalten. Wir glauben, dass es viele Boten Gottes gibt, viele Engel in unserer Welt, die alle auf ihre Weise etwas von dem Licht Gottes auf unserer Erde bringen, damit wir alle nicht im Dunkeln leben, sondern im Licht. Jetzt und alle Zeit, bis in Ewigkeit. Amen.

Lied: Gott des Himmels und der Erde (Orgel, EG 445, 1,5,6)

Fürbitten:

Lasst uns miteinander und füreinander beten. Dabei bitte ich Sie, die einzelnen Fürbitten jeweils mit einem "Herr, erhöre uns" abzuschlieen. Ich bitte sie, zum Fürbittengebet aufzustehen.

Barmherziger Gott, wir bitten dich: Schicke einen Engel, einen Boten von dir, zu allen Jugendlichen, die gerade dabei sind, herauszufinden, welche Möglichkeiten das Leben für sie bietet. Hilf ihnen, dass sie ein Gespür dafür entwickeln, wo Grenzen sinnvoll und notwendig sind, damit sie nicht abhängig werden von Computersucht, Alkohol oder Drogen. Und hilf allen Jugendlichen, die diese Grenzen bereits überschritten haben, den Weg zurück zum Leben zu finden. Wir rufen zu dir:

Herr, erhöre uns.

Barmherziger Gott, wir bitten dich: Schicke einen Engel, einen Boten von dir, zu allen Lehrerinnen und Lehrern. Hilf ihnen, dass sie mithelfen, die Schule zu einem Ort zu machen, an dem nicht Leistungsdruck und Konkurrenz alle Lebensfreude zerstört, sondern an dem man leben und lernen kann. Hilf, dass die Lehrerinnen und Lehrer Druck abbauen, was die Menge der Hausaufgaben und die Zahl der Klassenarbeiten angeht. Wir rufen zu dir:

Herr, erhöre uns.

Barmherziger Gott, wir bitten dich: Schicke einen Engel, einen Boten von dir, in die Ukraine und an alle anderen Orte in der Welt, in der gerade ein Krieg droht, oder bereits ausgebrochen ist. Lasse Frieden unter uns Menschen wachsen, nicht Hass und Gewalt. Lasse Gerechtigkeit wachsen, nicht Egoismus und Korruption. Wir rufen zu dir:

Herr, erhöre uns.

Barmherziger Gott, wir bitten dich: Schicke einen Engel, einen Boten von dir, zu allen Menschen, die an dich glauben und auf dich vertrauen. Stärke du durch deine Boten, was in uns Menschen an Liebe und Kraft, an Freude und Vertrauen angelegt ist, und lass uns so zu Menschen werden, die etwas von deinem Licht in die Welt tragen. Wir rufen zu dir:

Herr, erhöre uns.

Vater unser

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

liturgischer Abschluss:

Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Schlusslied:  Segne uns o Herr (EG 581, 1-3, Konfirmandinnen und Konfirmanden)

Abkündigung

Segen

Der Herr segne euch und behüte euch. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Amen.

Orgelnachspiel