Bonhoefferzentrum
Palmzweige
Höhle und Stein
Osterkerze

Familiengottesdienst Ostern 2017

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Orgelvorspiel

Teil 1: Begrüßung und Eingangsgebet         

"Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!"
 
Mit diesem Gru aus der Zeit der ersten Christinnen und Christen heie ich alle Kinder und alle Erwachsene ganz herzlich heute am Ostersonntag willkommen.

Wir feiern heute Ostern, die Auferstehung Jesu. Diese Auferstehung ist für uns Menschen ein Geheimnis. Und sie wird es wohl auch immer bleiben. Denn sie ist weder mit unseren Händen begreifbar, noch mit unserem Verstand. Aber sie ist ein gutes Geheimnis. Eines, das voller Leben ist. Und wir können uns diesem Geheimnis immer wieder annähern, auf ganz unterschiedliche Weise.

Dazu sind Sie alle, groß und klein, in diesem Gottesdienst herzlich eingeladen, im Hören auf die Ostergeschichte, im Singen und im Feiern des Abendmahls.
 
Als Zeichen für den Sieg des Lebens, den wir an Ostern feiern, wird nun die neue Osterkerze in die Kirche getragen.
 
        Glöckchen läuten / Leise Orgelmusik (EG 99)
 
Ein Kind kommt mit der brennenden Osterkerze herein und trägt sie zum Altar. Die Altarkerzen werden mit dem Licht der Osterkerze angezündet.
 
Möge das Licht dieser Osterkerze das Dunkel vertreiben und allen Christinnen und Christen Hoffnung und Kraft schenken, jetzt und in Ewigkeit. Amen.
 
Lied:  Danke, für diesen Oster-Morgen (Melodie nach EG 334)

Gebet:
 
  Barmherziger Gott
  Dass am Ende der Tod kommt,
  das kennen wir aus unserem Leben.
  Das ist der Lauf der Welt, sagen die Leute.
  Alles stirbt einmal. So ist das eben.
  Aber dass am Ende das Leben siegt, das ist ein Wunder.
  So wie jeder Frühling ein Wunder ist,
  das Blühen der Bäume, nach dem kalten Winter.
  Der Duft des Lebens, der durch die Luft weht.
  Oder wie auch jede Geburt ein Wunder ist,
  und ein Wunder bleibt, so viel wir auch darüber wissen.

  Hilf uns Gott,
  dass wir uns für diese Wunder mitten im Leben öffnen
  und das Staunen nicht verlernen.
  Steh uns bei, dass wir uns immer wieder neu
  vom Leben überraschen lassen
  so dass wir nie ganz mit dem Leben fertig sind,
  weil immer noch etwas kommt,
  auf das es sich zu warten lohnt.

  Darum bitten wir dich,
  der du das Leben in deinen Händen hältst.
  Jetzt und in Ewigkeit.             
 
  Gemeinde: Amen. 

Musik       

Teil II: Drei Wortmeldungen zu Ostern

Was ist für mich Ostern? Wir hören auf drei Wortmeldungen:

Musik

An Ostern habe ich keine Schule. Darum habe ich viel freie Zeit, um zu Hause Ostereier zu färben. Darum ist Ostern für mich mit vielen bunten Farben verbunden und dem Gefühl der Freiheit. Und so, wie an Ostern an vielen Stellen Ostereier versteckt liegen, so liegt auch auf dem Oster-Fest immer ein Geheimnis.

Musik

Mit Ostern verbinde ich vor allem den Frühlingsanfang. Langsam wird es drauen wieder warm und alle Pflanzen beginnen zu blühen. Ich bin viel öfter unter dem freien Himmel und alles fühlt sich viel leichter an, denn überall ist neues Leben zu sehen. Von diesem Sieg des Lebens erzählt auch die Ostergeschichte, in der ich auch etwas von der Aufbruchsstimmung spüre, die jeder Frühling mit sich bringt.

Musik

Waren Sie schon einmal in einer dunklen Höhle? Ganz ohne Licht, so dass man selbst die Hand vor Augen nicht mehr sieht? Und dann flammt plötzlich ein Streichholz auf! So ist für mich Ostern: wie ein helles Licht, mitten in der Finsternis.
 Die dunkle Höhle erlebe ich immer wieder: Leid, Krankheit, Sinnlosigkeit und Krieg. Aber weil ich Ostern feiere, wird mir nicht schwarz vor Augen. Ostern zeigt mir einen Weg durch die Dunkelheit. Wenn ich vor dem Licht nicht die Augen verschliee.

(Nach Worten des Hamburgers Erzbischof Werner Thissen)

Musik

Wir singen das Lied:     EG 99 Christ ist erstanden

Teil III: Die Osterschichte

Weie Stoffbahn

(in der Mitte liegt eine weie Stoffbahn)

Was ist damals an Ostern geschehen? Wir hören auf die Ostergeschichte aus der Bibel:

Bunte Tücher

(auf der weien Stoffbahn werden bunte Tücher ausgelegt)

Musik  

Alles begann mit dem Einzug von Jesus in Jerusalem. Als Jesus damals auf einem Esel in die Stadt geritten kam, jubelten ihm die Leute zu. Sie winkten mit Palmzweigen und wollten ihn zu ihrem König machen.

Esel, Palmzweige und Krone

    Ein Esel, Palmzweige und eine Königskrone werden auf die Stoffbahn abgelegt.

Jesus feierte in Jerusalem mit seinen Freunden das Passafest. Als Jesus seinen Jüngern  Brot und Wein gab, sagte er: "Ich bin immer für euch da!"

Kelch und Brot

    Ein Teller mit Fladenbrot und ein Kelch mit Traubensaft wird abgelegt

Doch nicht alle Menschen meinten es gut mit Jesus. Der oberste Priester und der römische Militär-Chef lieen Jesus gefangennehmen. Die römischen Soldaten setzten Jesus eine Dornenkrone auf und schlugen ihn. Danach verurteilte der oberste Römer Jesus zum Tod.

Kreuz und Dornenkrone

    Eine Dornenkrone und das Altarkreuz wird abgelegt

Für die Freunde Jesu ging damals eine Welt unter. Alles um sie herum wurde dunkel. Sie legten Jesus in eine Höhle, um ihn zu begraben. Und vor die Höhle rollten sie einen großen Stein.

    Eine Höhle und ein Stein wird abgelegt

Drei Tage vergingen. Drei lange Tage, in denen die Welt um sie herum fröhlich feierte,
während die Freunde Jesu trauerten und sich ängstlich versteckten. Doch dann, am Morgen des dritten Tages, machten sich drei Frauen auf den Weg zum Grab, um den Körper Jesu einzusalben.

    Eine Karaffe wird zu der Höhle dazugestellt

Als die drei Frauen in die Nähe des Grabes kamen, ging gerade die Sonne auf. Die drei Frauen machten sich auf ihrem Weg allerlei Gedanken. "Wer rollt uns den schweren Stein weg, der vor dem Grab liegt?", fragten sie sich. Als sie aber zum Gab kamen, waren alle ihre Sorgen umsonst. Der Stein lag nicht mehr vor dem Grab. Vorsichtig gingen sie in das Grab. Aber dort fanden sie Jesus nicht. Er war verschwunden. Dafür lagen dort die Tücher, in die Jesus eingehüllt war, ordentlich zusammengefaltet auf einem Stapel.

Höhle und Stein

    Der Stein wird vor der Höhle weggerollt. Die Sonne wird vor der Höhle abgelegt.

Die Frauen wunderten sich und bekamen Angst. Was sollte das alles bedeuten? Zwei Frauen gingen schnell wieder nach Hause. Eine Frau aber, Maria Magdalena, blieb noch da. Sie hatte Jesus besonders gern und wollte nach ihm suchen.

    Es werden Blumen dazugestellt

Auf ihrer Suche sieht Maria einen Mann. Zuerst denkt sie, es sei der Gärtner. So spricht sie ihn von hinten an und fragt: "Weit du, wo Jesus ist?"
 Da dreht sich der Mann zu ihr um und Maria erkennt: "Das ist ja Jesus! Er ist gar nicht tot! Er lebt!" Maria kann es kaum fassen. So froh ist sie. Sie reden miteinander und danach überbringt sie die Nachricht voller Freude an die Freunde von Jesus.

    Die Osterkerze wird in die Mitte des Kreises abgestellt.

Seit dieser Zeit treffen sich Christinnen und Christen jeden Sonntag Morgen zum Gottesdienst. Und wir feiern einmal im Jahr das Osterfest, um uns an die Auferstehung Jesu zu erinnern und um miteinander zu feiern, dass Gott auch uns heute neues Leben schenkt.

Musik

Ostern, das ist ein Fest voller Hoffnung und Freude. So viel Hoffnung und Freude, wie man es sich nur vorstellen kann. Darum sind nun alle eingeladen, groß oder klein, so wie sie möchten, die Mitte mit weiteren Symbolen der Hoffnung und des Lebens auszuschmücken, die wir für diesen Gottesdienst vorbereitet haben. Damit wir nicht nur hören, sondern auch sehen können, welche Hoffnung uns Christinnen und Christen geschenkt ist.

    Musik  

Osterkerze und Symbole der Hoffnung

Ostereier, Osterdekorationen (Osterhase, ....) bunter Blätter (Mit ausgeschnittenen Symbolen der Hoffnung) werden ausgelegt.

EG 100, 1-2,5   Wir wollen alle fröhlich sein

Teil IV: Predigt

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus
und die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
sei mit euch allen.

Gott segne reden und hören. Amen.

Liebe Kinder, liebe Erwachsene
ein berühmter Philosoph hat einmal gesagt: "Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Wittgenstein). Sollen wir also über Ostern schweigen? Weil wir es einfach nicht schaffen, so  darüber zu reden, dass wir es wirklich verstehen können.
 Aber würde dann nicht vieles fehlen? Die Hoffnung zuallererst? Die vielen Geschichten von Ostern vielleicht als Nächstes? Und dann alles andere, das an Ostern hängt, nicht zuletzt unser eigener christlicher Glaube?
 Was also dann, wenn wir es nicht verstehen? Vielleicht dies: Staunen. Staunen und sich Wundern. So wie auch die ersten Christinnen und Christen gestaunt und sich gewundert haben. Denn so viel anders als uns heute ging es auch ihnen damals nicht. Auch sie konnten kaum glauben, was sie da hörten, bis sie es schlielich selbst erlebten, oder immer mehr ihrer Freunde ihnen davon erzählten. So staunten sie und wunderten sich.

Vielleicht ist ein solches Staunen und sich Wundern ja auch für uns die angemessene Haltung, was Ostern betrifft? Denn wer staunen kann, ist mit der Welt noch nicht fertig. Wer staunen kann, lässt sich noch überraschen. Wer staunen kann, wei, dass wir Menschen mit all´ unserer Klugheit bisher nur den kleinsten Teil unserer Welt verstanden haben, das Meiste aber noch immer vor unseren Augen verborgen liegt.

Mit Staunen und sich wundern fing damals an Ostern auf jeden Fall alles an. Bis aus diesem Staunen nach und nach Vertrauen wuchs. Auch ohne alles zu verstehen. Dabei vertrauten die Menschen damals nicht blind. Sie vertrauten ihren eigenen Augen. Und ihren Herzen, wenn ihnen ihre besten Freunde erzählten, auch sie hätten Jesus gesehen. Und sie redeten darüber. Immer mehr. Weil sie gar nicht anders konnten. Vor lauter Staunen und sich Wundern.
 
Etwas von diesem Staunen und sich Wundern, das uns den Mund und das Herz öffnet, wünsche ich uns auch heute, für dieses Osterfest. Wie auch etwas von dem Vertrauen, das damals gewachsen ist, dass Gott stärker ist als der Tod und dass am Ende er und das Leben siegt. Amen.

EG 103, 1-4    Gelobt sei Gott im höchsten Thron

Teil V: Abendmahl

  Damals, an Ostern, kam Maria Magdalena zu ihren Freunden gerannt
  und erzählte ihnen, sie hätte Jesus gesehen.
  Die Augen von Maria strahlten und ihre Beine hüpften vor Freude.
  Trotzdem taten sich die Freunde Jesu am Anfang schwer, ihr zu glauben.
  Erst nach und nach
  als immer mehr Menschen Jesus sahen und mit ihm sprachen,
  wuchs die Hoffnung,
  dass Jesus lebte.

  Einige, die Jesus trafen, erzählten, sie hätten mit ihm gegessen.
  Manche sagten, sie hätten ihn erst erkannt, als er das Brot teilte,
  so wie beim letzten Mahl. Und sie erinnerten sich.
  Und sie feierten dieses Mahl neu, voller Hoffnung.

Seit dieser Zeit gibt es das Abendmahl, in dem auch etwas von der Auferstehungshoffnung verborgen liegt. Zu diesem Abendmahl sind nun herzlich eingeladen sind. Dabei sind alle willkommen, Kinder wie Erwachsene.

Gemeinsam hören wir auf die Einsetzungsworte Jesu:

Unser Herr Jesus Christus / in der Nacht, da er verraten ward / nahm er das Brot, dankte und brach´s / und gab´s den Jüngern und sprach: / Nehmet hin und esset / das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. / Solches tut zu meinem Gedächtnis.

Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl / dankte, gab ihnen den und sprach: / Nehmet hin und trinket alle daraus: / Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut / das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. / Solches tut, so oft ihr´s trinket, zu meinem Gedächtnis.

Wir beten mit den Worten Jesu:

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Sie alle sind jetzt zum Abendmahl eingeladen. Kinder, wie Erwachsene. Wir feiern es in einem großen Kreis um die Mitte herum. Wenn ein Kreis nicht reicht, bilden sie eine zweite Reihe direkt dahinter. Dabei feiern wir das Abendmahl mit Hostien und Traubensaft. Dabei wird die Hostie in den Traubensaft eingetaucht. Sie alle sind herzlich zum Abendmahl eingeladen - Wer nicht teilnehmen will, begleite uns sitzend von den Stühlen.

    Kommt nun, es ist alles bereit

    Austeilung

Als Zeichen der Verbundenheit reichen wir uns die Hände und sprechen:
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Amen. (Psalm 106,1)

Gebet: 

  Barmherziger Gott
  wir kommen immer wieder an unsere Grenzen.
  An die Grenzen des Verstehen´s.
  An die Grenzen des Hoffen´s.
  An die Grenzen des Lieben´s.
  Hilf uns Gott,
  der du auf der anderen Seite dieser Grenze wohnst,
  dass wir trotzdem nicht aufhören zu suchen,
  nicht aufhören zu hoffen und zu lieben.

  Gib uns Mut, uns den offenen Fragen des Lebens zu stellen.
  Staunend und voller Liebe
  und ihnen mit unserem Leben eine Antwort zu geben,
  die von deiner Liebe getragen ist.

  Darum bitten wir dich, jetzt und in Ewigkeit.

  Gemeinde: Amen.

Lied        0117, 1-2    Gott, dein guter Segen

Teil VI: Abkündigungen und Segen

- Einladung aller Kinder zum Ostereiersuchen
- Erzählen von Witzen, nach einer Tradition aus dem Mittelalter, damit alle fröhlich aus dem Ostergottesdienst hinausgehen.

Segen

Geht nun mit Freude im Herzen und mit dem Segen Gottes:

Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch
und sei euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden.

Gemeinde: Amen, Amen, Amen.

Orgelnachspiel

Ostereier

Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Kinder zum Ostereiersuchen eingeladen.