Bonhoefferzentrum
Krippe
Stern
Krippe

Krippenspiel 2016

"Hochmut kennt keinen Stern"

__________________________________________________________________________________

Nach einer Geschichte von Rudolf Otto Wiemer und einer Vorlage von Matthias Jung       

__________________________________________________________________________________      

Liebe Kinder, liebe Erwachsene,
In der Weihnachtsgeschichte wird von drei Weisen erzählt, die einem Stern folgten, der sie zu der Krippe und dem Kind führte. Doch die Bibel sagt nichts darüber, was die drei Weisen auf ihrem Weg alles erlebt haben. Dies wollen wir heute nachholen.
        
Unsere Geschichte beginnt in einem fernen Land. Ein Stern ist am Himmel erschienen. König Kaspar, klug, jung und schön, hatte ihn als Erster entdeckt. Er ruft die klügsten Männer seines Reiches zusammen um zu beraten, was zu tun ist.

Erzähler

Szene 1: Der Stern

Kaspar:         (Tritt auf und winkt seine beiden Berater her)
                     Nun. Ihr seid meine besten Beraterinnen und Berater!
                     Was habt ihr herausgefunden?

Beraterin Marona und Berater Ciran treten auf und verbeugen sich

Beraterin Marona:   Wir haben eine alte Prophezeiung entdeckt.
                                Darin heißt es: Ein neuer König wird geboren.
                                Dieser König wird ganz anders sein als alle anderen Könige:
                                Ein Friede-Fürst, kein Kriegstreiber.
                                Einer, der die Menschen in ihrer Seele berührt und ihnen Leben schenkt.

Berater Citan:          Zu seinen Ehren wird ein neuer Stern am Himmel erscheinen,
                                der allen Menschen den Weg zu ihm weisen wird.

Kaspar:                    Ja! Das muss der Stern sein, den ich entdeckt habe.
                                Ich werde ihm folgen!  
                                Und weil ich den Stern als Erster entdeckt habe,
                                werde ich bestimmt der Erste sein, der bei dem neuen König eintrifft!   

Beraterin Marona:     Ja. Das ist eine gute Idee!

Beraterin Citan:        (nickt) Auf jeden Fall.

Beraterin Marona:     (Zögerlich) Aber es wäre geschickt, nicht alleine zu gehen!    

Kaspar:                     (Tritt auf Marona mit einem schnellen Schritt zu; Herrisch) Warum?

Beraterin Marona:     (macht erschrocken einen Schritt zurück)
                                 In der Prophezeiung heißt es:
                                 Es sollen drei Könige sein, die den neuen König begrüen.

Beraterin Citan:        Darum suche dir noch zwei weitere Begleiter.

Beraterin Marona:    Nur gemeinsam könnt ihr euer Ziel erreichen.

Abgang der beiden Berater mit einer Verbeugung, nur König Kaspar bleibt zurück.
 
Kaspar:                   Ha! Wer hätte das gedacht? Ich folge dem Stern.
                               Wer auer mir hätte ihm sonst auch folgen sollen?
                               Schlielich habe ich ihn entdeckt!
                               Ich war eben immer schon der Schnellste und Klügste!

                              Jetzt bin ich nur gespannt, wann ich die anderen beiden treffe?
                              Wahrscheinlich sind sie genauso wie ich: groß und stark....  
                              (geht unruhig hin und her)
                              Wenn es nur nicht so lange dauern würde!
                              Wenn es möglich wäre, würde ich ja Tag und Nacht reisen.
                              Aber dieser blöde Stern ist am Tag ja nicht zu sehen!
                              So kann ich nur Nachts reisen.
                              Wie soll man da bitte vorwärts kommen?
                              Aber nun ja, der Stern wird mich schon ans Ziel führen.

Auftritt Stern (mit einer Stange an einer Schnur). Der Stern geht voraus, Kaspar folgt dem Stern und geht mit ihm von der Bühne ab.

Lied:         Stern über Bethlehem
_____________________________________________________________________________

Szene 2:    Kaspar trifft die beiden anderen Weisen

Zwei Nächte ist Kaspar nun schon unterwegs und hat noch immer niemanden getroffen. Doch in der dritten Nacht bleibt der Stern plötzlich stehen.

Auftritt Stern und Kaspar:     Gehen in die Mitte, dort bleibt der Stern stehen. Er stellt sich so hin, dass er Kaspar ansieht.

Kaspar:     (empört)  He, Stern! Was soll das?
                                Weiter mit dir! Ich habe es eilig! Ich komme sonst zu spät!

Stern:                      Niemand ist weise, der nicht demütig und geduldig ist.
                                Und wer zu schnell ist, kommt meist nicht ans Ziel.
                                Warte hier auf die beiden anderen.

Kaspar und der Stern


Kaspar:                    Warten, warten, warten! Wenn ich das nur höre!
                                (Läuft unruhig auf und ab, bleibt stehen)
                                Am Ende komme ich noch zu spät.
                                Oder die anderen sind vor mir da,
                                obwohl ich doch den Stern als Erster entdeckt habe...
                                (Läuft wieder auf und ab und bleibt plötzlich wieder stehen)
                                Ah, da kommt jemand. Welch´ ein Glück!
                                (Hält die Hand über die Augen)
                                (Entsetzt) Aber wer ist denn das?

(Auftritt Balthasar, mit Bart und Stock. Balthasar geht langsam und gebeugt)    

Balthasar:                Hallo, ich bin Balthasar. Auch ich folge dem Stern.
                                Mein Weg war lang und schwer,
                                aber jetzt habe ich dich endlich getroffen.
                                Sei herzlich gegrüt!

(Kaspar tritt einen Schritt zurück, reibt sich das Kinn)

Kaspar und Balthasar

Kaspar:         Mich nennt man Kaspar.
                     Aber sag´, bist du nicht ein bisschen zu alt für so eine lange Reise?
                     Mit dir zusammen geht es ja nur im Schneckentempo vorwärts!

Balthasar:     Ich folge dem Stern, weil ich der Erste in meinem Land war, der ihn entdeckt hat.

Kaspar:         Das kann ja lustig werden! Wir kommen bestimmt zu spät. Und wo ist der Dritte?

Balthasar:     Lass uns warten, lieber Bruder Kaspar.

Kaspar:         (nachäffend): Lass uns warten lieber Bruder Kaspar.

(Auftritt von Melchior; schwarze Haut)

Melchior:       Guten Tag, liebe Brüder! Ich heie Melchior und folge dem Stern.

Balthasar       (schüttelt Melchior die Hand):
                      Willkommen, Melchior! Ich bin Balthasar und folge auch dem Stern.

                       (Melchior wendet sich Kaspar zu, er streckt die Hand aus. Kaspar
                       überwindet sich und reicht Melchior zögerlich die Hand, nur um
                       sie sich danach an seinem Gewand abzuwischen)

Melchior

Kaspar:           Das kann doch nicht wahr sein!
                       Erst so ein alter Opi und dann auch noch ein Schwarzer!
                       Die passen doch überhaupt nicht zu mir!
                       Was hat sich der Stern nur dabei gedacht?!
                       (Guckt böse nach zum Stern)

Balthasar:      Nun sind wir zu dritt und können weiterziehen.

Melchior:         Seht! Der Stern bewegt sich wieder. Wir müssen aufbrechen!

(Abgang: Stern geht voraus. Melchior hält Balthasar einen Platz frei, so dass dieser direkt hinter dem Stern herläuft, danach folgt Melchior, Kaspar ist am Schluss, doch drängelt er sich  nach und nach an die Spitze direkt hinter den Stern.)

Lied:         Stern über Bethlehem
_____________________________________________________________________________

Szene 3:     Das Gasthaus    (Aufbau: Tür)

Kaspar, Melchior und Balthasar sind die ganze Nacht unterwegs. Es geht nur langsam vorwärts, da Balthasar nicht so schnell gehen kann. Trotzdem weicht Melchior nicht von seiner Seite. Während sich Balthasar und Melchior fröhlich miteinander unterhalten, bleibt Kaspar die ganze Zeit über allein. Er ist wütend. Immer wieder kickt er missmutig gegen einen Stein. Als die Sonne aufgeht, kommen sie an einem Gasthaus vorbei.

(Während sich Melchior und Balthasar mit der Wirtin unterhalten, steht Kaspar mit verschränkten Händen da und tippt immer wieder ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden)

Balthasar:      Schaut, Brüder, ein Gasthaus!
                      Hier finden wir bestimmt etwas zu Essen und ein warmes Bett!

Gastwirtin:     Herzlich willkommen, liebe Gäste!
                      Woher kommt ihr?
                      Seid ihr etwa die ganze Nacht über gelaufen?

Melchior:        Ja. Wir folgen einem Stern. Er wird uns zu einem neugeborenen König führen.

Balthasar:      Es heißt, dieser König regiert nicht mit dem Schwert, sondern mit der Liebe.

Gastwirt:       Ein neuer König? Haben wir nicht schon genug Könige?

Melchior:        Er wird anders sein, als alle anderen Könige.
                      Er bringt keinen Krieg und auch keine Zerstörung,
                      sondern Heil und Freude.

Gastwirt:       Nun? Wer wei?
                      Vielleicht könnten wir einen solchen König doch gebrauchen.
                      Aber kommt erst einmal herein.

 Gastwirtin:    Ja. Esst und trinkt. Und danach wartet auf euch ein gutes Bett!

(Melchior und Balthasar treten ein, Kaspar folgt und murmelt vor sich hin)

Kaspar:         Na, da bin ich aber gespannt, was das für ein Gasthaus ist?
                     Von auen sieht es jedenfalls nicht so toll aus.

(Alle verschwinden durch die Tür)

Kaspar, Melchior und Balthasar gehen gemeinsam in das Gasthaus. Während des Essens bleibt Kaspar die ganze Zeit über stumm. Er ist noch immer wütend. Ohne sich von den beiden anderen zu verabschieden, geht er nach dem Essen schlafen.

Lied:        Abend ward, bald kommt die Nacht
_____________________________________________________________________________

Szene 4:     Kaspar verirrt sich im Wald    (Bühne: Bänkchen)

Die drei Weisen schlafen den ganzen Tag über. Am späten Nachmittag wacht Kaspar als Erster auf.

(Auftritt Kaspar, Gastwirtin) (Kaspar reckt sich, guckt unfreundlich)

Gastwirtin:     Na? Wie geht es?
                      Ich hoffe, ihr habt gut geschlafen?

Kaspar :         (knurrig): Von wegen gut geschlafen!
                      Die Matratze war zu dünn, das Bett hat gequietscht,
                      Balthasar hat geschnarcht
                      und das Essen hat mir die ganze Zeit über schwer im Magen gelegen.
                      Kurzum: Ich habe kein Auge zugemacht!

(Die Gastwirtin erschrickt und zieht sich ohne ein Wort zurück)

Kaspar:         Ein guter Abend, nun ja! (Sieht sich um)
                     Die beiden anderen liegen wohl noch in den Federn.
                     Was für Schlafmützen! So kommen wir nie an.
                     (Läuft hin und her) Ich wei was ich mache!
                     Ich werde voraus laufen.
                     Der Stern hat mich in den letzten Tagen immer in die gleiche Richtung geführt.
                     Ich gehe einfach jetzt schon los, obwohl es noch gar nicht dunkel ist.
                     So bin ich viel schneller am Ziel.
                     Und wenn die anderen dann nachkommen, lache ich sie aus.
                     Was soll schon passieren?
                     (Schleicht sich davon)

So macht sich Kaspar allein auf den Weg, den neugeborenen König zu suchen. Doch als es dunkel wird, kommt er in einen Wald. Überall sind Bäume. Und nirgends ist ein Stern zu sehen.

Auftritt Kaspar

Kaspar:        Jetzt bin ich schon die halbe Nacht unterwegs,
                    aber ich finde den Stern einfach nicht mehr.

Ein Mann kommt vorbei

Kaspar:        Hey du! Hast du einen Stern gesehen?

Johannes:     Zum Publikum:     Was ist das denn für ein unfreundlicher Mensch?
                                                  Kann der nicht einmal "Bitte sagen?
                     Zu Kaspar:            Was denn für einen Stern?

Kaspar:            Das gibt´s doch nicht!
                        Wie kannst du nur so blind sein und den Stern nicht sehen?
                        Wo er doch quer über den Himmel wandert!

Johannes:     Zum Publikum:     Es gibt Tausende von Sternen.
                                                 Na, dem zeige ich es jetzt.
                      Zu Kaspar:         Geh´ in diese Richtung. Dort wirst du deinen Stern schon finden. 

                     (Der Mann zeigt in eine Richtung und geht dann von der Bühne)

Kaspar:      Dieser Wald hört wohl nie auf!
                  Vor lauter Bäumen kann ich mittlerweile
                  nicht einmal mehr das kleinste Stück Himmel sehen!
                  Von meinem Stern ganz zu schweigen!
                  (Geht weiter)
                  Und jetzt knurrt auch noch mein Magen.
                  (Hält sich den Bauch)
                  Aber, ... sehe ich da richtig?
                  Dort sitzen ja ein paar Holzfäller.
                  Vielleicht haben sie ja etwas zu essen?

Drei Leute sitzen auf dem Boden, vor ihnen steht ein Kochtopf

Kaspar:     Ich bin hungrig. Gebt mir etwas zu essen.

Myriam:     Wir haben selbst nicht viel.

Michael:     Aber wenn du willst, dann setz´ dich zu uns.
                  Du kannst mit uns ein Stück Brot in unseren Suppentopf tunken.

Kaspar:     Was? Auf den Boden sitzen? Und aus einem Topf essen?
                  Nein Danke! Da bleibe ich lieber hungrig.
                 (Kaspar geht weiter, alle gehen ab)

Auf seiner Suche nach dem Stern verirrt sich Kaspar immer tiefer in dem Wald. Die ganze Nacht ist er unterwegs. Und auch am nächsten Tag irrt er weiter im Wald umher.

Kaspar:     (läuft umher) Wo bin ich hier nur gelandet?
                 Ich glaube, ich finde nie mehr aus diesem Wald heraus.
                 Dabei bin ich soooo hungrig!
                 Warum habe ich mich nur nicht zu den Holzfällern gesetzt?
                 Aber nein, ich musste ja unbedingt alleine weiter laufen.
                 Und was habe ich jetzt davon?
                 Die nächste Nacht kommt und ich bin hier ganz allein und verlassen.
                 Am Besten, ich warte hier, bis der Morgen kommt.
                 Vielleicht finde ich ja morgen aus diesem Wald wieder heraus
                 (Kaspar setzt sich. Es fängt an zu schneien)

Kaspar:     Nein! Nein! Nein! Jetzt fängt es auch noch an zu schneien!
                 Ich bin wirklich vom Pech verfolgt.
                 Ich muss dringend einen Ort finden, an dem ich mich unterstellen kann.
                 Sonst erfriere ich noch!                  (Kaspar geht ab)

Kaspar macht sich im Dunkeln erneut auf den Weg. Dabei kommt er in die Nähe eines Abhangs. In der Dunkelheit stolpert er über einen Ast und fällt den Abhang hinunter. Dabei verliert er seine Krone. Auch seine Kleidung wird zerfetzt. Er ruft um Hilfe, aber niemand hört ihn. So irrt er alleine weiter, bis er schlielich zu einem verlassenen Holzfällerlager kommt. Dort findet er eine Decke, in die er sich frierend einhüllt.

        (Auftritt Kaspar, mit einer Decke, statt dem Königsgewand)

Kaspar:      Was für eine schreckliche Nacht! Schlimmer kann es nicht mehr werden!
                  Alles habe ich falsch gemacht.
                  Wer wei, ob ich diese Nacht heil überstehe?
                  (Er legt sich hin und schläft)

Kaspar


Lied:         Nada te turbe  (Engel kommen und berühren Kaspar, sie bleiben bei ihm stehen.)

Engel
_____________________________________________________________________________

Szene 5:     Der Traum und die Hirten

In dieser Nacht hat Kaspar einen Traum. In seinem Traum erscheint ihm der Stern.

(Vibraphon / Auftritt Stern / Kaspar steht auf)

Kaspar:     (verzweifelt) Wo warst du nur?

Stern:        Ich war immer da!

Kaspar:     Ich habe dich nicht gesehen!

Stern:        Ich war trotzdem da!

Stern


Kaspar:      Du hast Recht. Es liegt nicht an dir. Es ist meine Schuld.
                  Ich habe mich von den anderen getrennt, weil ich dachte, ich könnte es alleine schaffen.

Stern:        Und? Hast du es alleine geschafft?

Kaspar:     (Schüttelt den Kopf)
                 Nein. Statt dessen habe ich mich verlaufen.
                 Und nun friere ich, weil meine Kleidung zerissen ist.
                 Ich habe Hunger.
                 Und ich fühle mich allein und verlassen!

Stern:        Niemand ist allein.

(Drei Engel tauchen hinter dem Stern auf und treten nach vorne)

Engel 1:     Ich werde dir helfen, etwas zum Anziehen zu finden.

Engel 2:     Ich werde dir helfen, etwas zu essen zu finden

Engel 3:     Und ich werde dir helfen, Menschen zu finden, damit du nicht einsam bist.

Kaspar und die Engel
(Vibraphon. Stern und Engel verschwinden, Kaspar legt sich wieder auf die Bank)

Nach diesem Traum schläft Kaspar fest weiter. Als er am nächsten Morgen aufwacht, fühlt er sich nicht mehr so verloren. Mit neuem Mut sieht er sich um. Da entdeckt er in der Nähe eine Lichtung, auf der Hirten ihr Lager errichtet haben.

(Auftritt Hirten und Kaspar)

Kaspar:     (Schüchtern) Hallo?
                 Könnt ihr mir helfen?

Hirte 1:     (erschrocken) Ja, wie siehst du denn aus? Dein Gewand ist ja ganz zerrissen!
                 Und du hast nur eine Decke gegen die Kälte.

Kaspar:     Ja, ich habe mich im Wald verirrt und bin einen Abhang hinuntergefallen.

Hirte 1:     Hier, nimm dieses Hemd und dieses Schafffell. Das gibt dir Wärme.
                 (Drückt beides Kaspar in die Hand)

Kaspar:     (Verdruckst) Danke!

Hirte 2:     Wenn du die ganze Nacht durch den Wald geirrt bist, musst du bestimmt hungrig sein?

Kaspar:     Ja, meine Magen knurrt schon wie ein ausgewachsener Wolf.

Hirte 2:     Hier! Nimm dieses Brot. Niemand auf der Welt soll hungern.
                 (Gibt ihm ein Brot)

Kaspar:     (Erfreut) Danke. Das ist sehr freundlich!
Kaspar und die Hirten

 

Hirte 3:     Bestimmt hattest du auch Angst, so ganz alleine.
                 Wenn du willst, kannst du eine Weile bei uns bleiben.
                 Bei uns bist du sicher.

Kaspar:     (Überschwänglich) Danke. Vielen, vielen Dank.

Hirte 3.     Komm´ mit. Du kannst mir beim Hüten der Schafe helfen.

(Kaspar und die Hirten gehen ab)

So verbringt Kaspar den Tag bei den Hirten. Er hilft ihnen, die  Schafe zu hüten. Dabei  freundet er sich mit den Hirten an. Als es dunkel wird, erscheint über der Lichtung der Stern.

Stern taucht auf

Kaspar:    Seht, da ist ja der Stern wieder, den ich verloren habe!

Hirte 1:    Was ist an diesem Stern denn so besonders?

Kaspar:    Er führt mich zu einem neuen König, der ganz anders ist als alle anderen Könige.

Hirte 2:     Einen solchen König könnten wir gut gebrauchen. So wie die Welt ist, soll sie nicht bleiben.

Kaspar:    Ja, das habe ich mittlerweile auch verstanden.
                Übrigens hat mich der Stern auch zu den beiden anderen Königen geführt,
                von denen ich euch erzählt habe.

Hirte 3:     Vielleicht kann er dich ja auch jetzt wieder zu ihnen führen?

Kaspar:     Das könnte durchaus sein.

Hirte 1:     Dann folge ihm doch!

Kaspar:     Das habe ich ja versucht. Aber im Wald kann ich den Stern nicht sehen.
                 Ich würde mich nur erneut verirren.

Hirte 2:     Dann helfen wir dir!

Hirte 3:     Ja, wir begleiten dich durch den Wald. Gemeinsam finden wir bestimmt den richtigen Weg!

Kaspar:     Ihr seid wirklich gute Freunde!

(Drei Hirten und Kaspar folgen dem Stern, AbganG9

Lied:        Stern über Bethlehem
________________________________________________________________________    

Szene 6:     Die drei Weisen treffen sich wieder

Die drei Hirten begleiten Kaspar durch den Wald. An ihrer Seite kommt Kaspar der Weg ganz einfach vor. Als sie am Waldrand angekommen sind, verabschieden sich die Hirten von Kaspar.

(Auftritt Hirten und Kaspar)

Hirte 1:     Ab hier kannst du den Weg wieder alleine finden.

Hirte 2:     Ja. Hier sind keine Bäume mehr, die den Himmel verdecken.

Hirte 3:     Und der Stern ist auch wieder zu sehen.

(Stern tritt auf und stellt sich zu Kaspar.)

Hirte 1:     Wir dagegen müssen zu unserer Lichtung zurück.
                 Die anderen Hirten warten  schon auf uns.

Kaspar:     Vielen, vielen Dank für eure Hilfe.
                 Ich wei gar nicht, wie ich das alles ohne euch geschafft hätte..

Hirte 2:     Ach. Das ist schon in Ordnung. Freunde helfen einander.
                 (Kaspar umarmt die Hirten. Die Hirten gehen weg.)

Kaspar:     (Kaspar sieht sich um)
                 Nun mein Stern: Sag´ mir, wohin du mich führen wirst?
                 (Der Stern bleibt stumm, doch macht er sich auf den Weg. Kaspar folgt ihm.)
                 Sehe ich richtig? Da drüber sind ja Melchior und Balthasar!
                 (winkt) Hallo!

Melchior:     Oh. Da bist du ja, Kaspar! Endlich haben wir dich gefunden!

Balthasar:   Zwei Tage und zwei Nächte haben wir schon nach dir gesucht!

Kaspar        (verschämt) Ihr habt mich gesucht?

Melchior:     Ja, natürlich! Nicht zwei, sondern drei Weise aus dem Morgenland
                   sollen den neugeborenen König begrüen.


Balthasar:   Wir hätten dich fast nicht wiedererkannt. Was ist denn mit deiner Kleidung passiert?

Kaspar:       Das ist eine lange Geschichte...

Melchior:     Wenn du willst, kannst du einen Königs-Mantel von mir bekommen.
                   Ich habe noch einen zweiten als Ersatz mit dabei.

Balthasar:   Und ich habe noch einen Krone übrig.

Kaspar:      Vielen Dank. Das ist wirklich großzügig!
                  Aber ich habe dieses Schafffell und das Hemd von den Hirten geschenkt bekommen.
                  Sie sollen meine neue Kleidung als König sein.

Balthasar:  (erstaunt) Was ist denn mit dir passiert? Bist du das wirklich?

Kaspar:      Ja! Sicher!

Melchior:    Du bist wie verwandelt!

Kaspar:      Ich habe mich auch verändert. Ich hatte einen Traum.
                  In diesem Traum hat der Stern zu mir gesprochen.

Melchior:    Was hat der Stern denn gesagt?

Kaspar:      Dass niemand allein ist. Dabei war ich allein. Bis der Stern zu mir kam.

Balthasar:  Und dann?

Kaspar:     Dann sind drei Engel erschienen. Sie haben mir geholfen.
                 Genauso wie die Hirten. Dabei habe ich entdeckt, dass die Hirten eigentlich
                 gar nicht so viel anders sind, als wir Könige.
                 So habe ich mich mit ihnen angefreundet.
                 Und dann erschien plötzlich auch der Stern wieder und führte mich zu euch.

Melchior:   Es ist eben ein guter Stern.

Balthasar:  Ja. Er wei, was wir brauchen.

Kaspar:     Wir brauchen einander. Es tut mir leid, dass ich das erst jetzt begreife.

Melchior:    Lieber jetzt, als nie. Auerdem haben wir ja noch ein ganzes Stück Weg vor uns.

Balthasar:  Genau! Seht! Der Stern bewegt sich wieder. Wir müssen weiter.

        (Der Stern geht voraus, die drei Könige folgen ihm und verlassen die Bühne)

So machen sich die drei Könige gemeinsam weiter auf ihren Weg. Sie erleben noch viele Abenteuer, von denen wir gerne ein anderes Mal berichten. Dabei überstehen sie alle diese Herausforderungen heil, weil einer für den anderen da ist und keiner den anderen alleine lässt.

Lied:        Weil Gott in tiefster Nacht erschienen
_____________________________________________________________________________

Szene 7    Abschluss an der Krippe

(Aufbau Krippe, alle sind da, auer den Königen)

Nach langer Zeit kommen die drei Könige schlielich nach Bethlehem zum Stall. Dort finden sie Maria und Josef und ein kleines Kind in einer Krippe. Als sie das Kind sehen, knien sie sich nieder.
        
        (Auftritt der drei Könige. Sie knien sich vor dem Kind nieder)

Könige

         Dabei spüren sie: dieses Kind ist kein Kind, wie alle anderen.

        (Könige stehen wieder auf)

Balthasar:   Dass ich das in meinem Alter noch erleben kann!

Melchior:     Ja. Ich kann es auch kaum glauben.
                   Seht das Licht, das von dem Stern auf das Kind fällt.

(Auftritt Engel; Vibraphon)

Engel 1:     Dieses Kind ist ein ganz besonderes Kind.
                  Es ist ein Gottes-Kind, ein Welten- König,
                  der nicht mit Macht und Gewalt herrschen wird, sondern mit Liebe.
                  Durch ihn wird sich die Welt verändern.

(Vibraphon, Abgang Engel)

 

Maria und Josef


Kaspar:    Ja, dieses Kind verändert wirklich die Welt.
                Schon der Weg zu ihm hat mich verändert.

Balthasar:  Wir alle sind anders geworden, nicht nur du.

Melchior:    Wir haben zueinander gefunden.
                  Obwohl doch jeder von uns vorher als König immer nur alleine war.

Kaspar:     Dann hatte die alte Prophezeiung doch recht.

Melchior.     Warum? Was stand denn dort?

Kaspar:     Dass dieses Kind die ganze Welt berühren wird.
                 Allein dadurch, dass es da ist!
                 Es hilft den Menschen, nicht immer nur auf sich selbst zu sehen
                 und schenkt so allen Menschen etwas von dem Frieden,
                 den unsere Welt so dringend braucht.
                 Jetzt und alle Zeit, bis in Ewigkeit.

Abschluss
               
Lied:         Oh du fröhliche